Präventive Mediation
Jetzt sind Sie bei meinem Lieblingsthema angekommen und Sie werden etwas mehr scrollen müssen, um bis zum Ende zu lesen. Präventiv, bzw. Prävention kommt aus dem Lateinischen und steht für die deutschen Worte zuvorkommen, verhüten. Es geht also darum eine nicht erwünschte Entwicklung, oder ein solches Ereignis zu vermeiden. In dem von mir bearbeiteten Feld könnte man es vorausschauende Konfliktvermeidung nennen. Dies lässt sich in vielen Bereichen praktizieren. Mein Schwerpunkt ist die Familie und da gibt es, neben vielen anderen, zwei Knotenpunkte, an denen ich eine Präventive Mediation empfehle.
Punkt eins ist der Zeitpunkt des Zusammenfindens bei auf Dauer angelegten Beziehungen
Es ist völlig egal, wenn Sie Ihre Haushalte zusammen legen, ob Sie vor haben später zu heiraten, oder, wenn es um eine homosexuelle Partnerschaft geht, als Lebenspartner eingetragen werden wollen. Es ist egal, ob Sie bereits einmal verheiratet waren oder aus einer anderen Partnerschaft kommen. Es ist zunächst egal, ob Sie Kinder in die neue Beziehung mit bringen oder eigene „in Planung“ haben. Sie stehen an einem Knotenpunkt Ihres Lebens. Vieles, ja wahrscheinlich alles wird neu.
Nun denkt man an diesem Punkt nicht an Probleme – und schon gar nicht an Trennung. Alles ist schön und vor einem liegen Ewigkeiten, die darauf warten, mit Leben gefüllt zu werden. Mit gemeinsamen Leben. Mit neu gezeugtem Leben. Was kann uns die Welt! Wir lieben uns, und das genügt.
Aber genau da kann die eigentlich auf Dauer angelegte Partnerschaft ihre erste Sollbruchstelle haben. Sind Sie sich mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin, einig, wenn Sie sagen ‚wir lieben uns‘? Was heißt das? Was heißt das konkret für Sie? Welche Haltungen und Erwartungen bezogen auf Sie selbst, und vor allem auf den Anderen verbinden sich mit ‚wir lieben uns‘? Was bleibt und trägt Ihre Partnerschaft, wenn die Schmetterlinge im Bauch nicht mehr ganz so aufgeregt flattern?
In den Medien erhalten Sie zahlreiche Tipps und Angebote, wie Sie ihre Liebe mittels diverser Gerätschaften, fragwürdigen Mittelchen und Medikamenten aus dem Erotik-Fachhandel wieder zum Glühen bringen. Mag sein, dass es den Neigungen entsprechend im Ansatz und für eine gewisse Zeit gelingt. Aber denken Sie nicht auch, dass zu „Liebe“ mehr gehört?! Liebe ist die sichtbare Spitze des Eisberges, untergründig liegt, was trägt und hält. In strukturierten Einheiten werden Sie mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin dieses tiefer liegende er-gründen. Was steckt hinter den Erwartungen, die sie an Ihren Partner haben. Welche Bedürfnisse, welche Befürchtungen. Was sind Sie selbst bereit zu geben, zur Stabilität ihrer Partnerschaft beizutragen? Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus? Wie sieht Zukunft überhaupt aus?
Mit vorausschauender Konfliktvermeidung können Sie ihre gemeinsame Wirklichkeit sehr konkret konstruieren und vereinbaren. Nur mit vereinten Anstrengungen kann das gemeinsame ‚Projekt Zukunft‘ gelingen. Nehmen Sie Kontakt mit mir auf, ich helfe Ihnen den Untergrund zu ergründen.
Punkt zwei ist jener der großen Ablöse von Kindern und Eltern
Gleich in doppelter Hinsicht sind Sie nach 25 und mehr gemeinsamen Jahren gefordert: Einerseits die Trennung und Ablösung von den inzwischen flügge gewordenen Kindern; und andererseits ist dies auch die Zeit, wo es heißt von den eigenen Eltern Abschied zu nehmen. Ein Gefühl der Trauer und des Verlassenseins breitet sich aus. Sie sind auf sich selbst zurück geworfen, und wenn Sie nicht gut geplant haben, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, an dem Sie und Ihr Partner sich neu orientieren müssen. Aneinander und miteinander. Wohin soll die weitere Reise gehen? Unter guten Voraussetzungen haben Sie noch einmal 20, 25 oder mehr gemeinsame Jahre vor sich. Was ist, wenn auch die Arbeit weg fällt? Was fangen Sie miteinander an? All die viele Zeit, die man sich in jungen Jahren gewünscht hätte zu haben, all die Zeit hat man nun. Leider nicht mehr die Spannkraft von damals. Wie bekommt man trotzdem gemeinsam frischen Wind in die Segel, kann noch einmal Fahrt aufnehmen?
Eine umfassende Bestandsaufnahme des Ist-Zustandes kann da schon sehr hilfreich sein. Im nächsten Schritt schauen wir, was an Gemeinsamkeiten übrig geblieben ist und welche Ressourcen in Ihnen schlummern. Dann stimmen Sie mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin den weiteren Weg ab. Ich helfe Ihnen dabei, dass Gespräche wieder in Gang kommen. Die letzten Jahre haben Sie mehr über und mit den Kindern geredet. Oder über die Eltern, deren Alterungsprozess plötzlich so schnell voran geschritten ist. Nun ist es an Ihnen, die alte Glut neu für sich zu entfachen und ein gemütliches, wärmendes Feuer für den eigenen Herbst des Lebens anzulegen.
Haben Sie Mut, meine Damen. Der alte Zausel auf dem heimischen Sofa ist doch gar keine so schlechte Alternative, wenn er nur wieder etwas lebendiger wird. Und, meine Herren, bei dem alten Männer-Witz ‚tausche 50-jährige gegen zwei 25-jährige‘ ist doch mehr der Wunsch der Vater des Gedankens. Das alt gewordene Mädchen im Schlabber-Look ist doch eine treue Seele, mit der sich mehr anfangen lässt, als vor dem Fernseher Nüsse zu knabbern. Geben Sie sich eine Chance, reden Sie miteinander. Und wenn das Gespräch nicht so richtig in Gang kommen will, kommen Sie zu mir oder ich komme zu Ihnen. Vereinbaren Sie einen Termin.